Über Thomas Geiger

Früh schon, als 14-jähriger, hatte Thomas Fahrtwind geschnuppert. Bei den Profis auf dem Nürburgring. Von Stund´ an stand fest: Rennfahrer wollte er werden. Keine Gelegenheit ließ der Heranwachsende aus, zu jobben. Der Profisport, das wusste er, ist ein teurer Spaß. Also musste schon mal Knete her. Lange, bevor es den Führerschein gab. Den, so erinnert sich Geiger, bekam er an einem Rosenmontag ausgehändigt. Statt zur Fasnet begab sich der Motorradneuling auf die Piste – und schrottete gleich bei der ersten Ausfahrt seine Maschine.

Sie wieder zusammenzuflicken ließ das Sparschwein, das Geiger so beharrlich gemästet hatte, beträchtlich schrumpfen. Er selbst kam bei Stürzen, von drei Schlüsselbeinbrüchen mal abgesehen, meist heil davon. Vater Eduard Geiger beäugte die Motorradleidenschaft seines Sohnes dennoch argwöhnisch. Ständig gab´s Zoff. Weil Thomas alles auf eine Karte setzte und wie besessen arbeitete, um im Profilager mithalten zu können – nur nicht auf dem elterlichen Hof.

Dann verschlug es ihn auf Montage in den Irak – die Wende im Leben des Stürmers und Drängers. Als “verlorener Sohn” kehrte er ein halbes Jahr später nach Riedetsweiler zurück. Statt der großen Kohle hatte es nur widrige Arbeitsbedingungen gegeben. Und der irakisch-iranische Krieg tat ein weiteres, dem Draufgänger die Augen zu öffnen, dass der Rennsport nicht alles ist.

Thomas Geiger wurde vom Vater mit offenen Armen empfangen. Jetzt wollte er etwas Solides machen. Er übernahm den Hof, lernte Winzer, eröffnete eine Besenwirtschaft und sattelte nebenher den Betriebswirt darauf – sich voll reinknien war schon immer sein Ding. Und sich durch nichts entmutigen lassen. So war auch die Absage einer Großen Kelterei, die ihn sechs Wochen vor der ersten Weinlese auf seine Trauben sitzen ließ, nichts weiter als ein Ansporn: Geiger kaufte Tanks und Pumpen – und machte sich selbst ans Werk: “Es war kein Jahrhundertwein”, urteilt er heute, aber einer, der “hingehauen hat”.

Und es war der Beginn eines Erfolgskurses. Geiger blieb am Ball. Meldete Wein zur Prämierung an, weil er nicht als “Wald- und Wiesenwinzer” gelten wollte – und heimste auf Anhieb Goldmedaillen ein. Mittlerweile werden die Produkte seines Weinguts von der Gourmetpresse getestet und in Feinschmecker-Restaurants ausgeschenkt. “Man muss alles so gut machen wie möglich”, meint er bescheiden.

Aufgrund der überschaubaren Größe des Weingutes, dem qualifizierten Team und seinen hohen Ansprüchen ist Thomas Geiger in der Lage, eine gleichbleibend hohe Qualität zu produzieren.
Und dies in allen Bereichen, sei es beim Weinbau, in der Brennerei, der Besenwirtschaft oder bei den Ferienwohnungen, überall arbeitet und entscheidet er persönlich.   

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